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18.Julil 2011  |  lot

„Große Gaudi um den kleinen Ball“


Minigolf: Turnier der Zimmerer Kerbburschen – Die originellen Minigolfbahnen werden selbst gebaut

 
 
  Groß-Zimmern

Der kleine Ball hat Schwung und saust die Kurve zur Burgattrappe hinauf. Plopp – fällt er ins Loch, um kurz darauf durchs rückseitige Rohr auf die Wiese zu rollen. Minigolfer Frank Kreisel verbucht eine weitere gute Runde für sich.
Die Zimmerer Kerbburschen sind nie verlegen, wenn es darum geht, Anlässe zum Feiern zu finden. Neun trickreiche Minigolfbahnen luden am Samstag in der Adolf-Kolping-Anlage zum Turnier ein. Ausrichter sind die Kerbburschen des Jahrgangs 1970/71. Schatten unter hohen Bäumen, kühle Getränke, Steaks vom Grill und rockige Musik geben den Rahmen des Turniers ab.
Es ist bereits das siebte dieser Art und Kerbburschen aller Altersklassen sind zugange. Die Ältesten sind die 1958/59 Geborenen, die am Ende des Tages ihren Vorjahrestitel erfolgreich verteidigt haben.
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  Originelles Hindernis: Beim Minigolf-Turnier der Kerbburschen-Jahrgänge in Groß-Zimmern galt es unter anderem, das Vereinslokal „Pi-Pa-Po" zu durchspielen. Foto: Karl-Heinz Bärtl     
 

 „In unserem Stammlokal entstehen Ideen für besondere Events. Hier beschlossen wir auch, Minigolfturniere auszurichten“, erzählt Mitorganisator Holger Reitz. Die originellen Minigolfbahnen werden selbst gebaut, immer wieder kommen andere Varianten hinzu. Diesmal ist die Burgattrappe mit der steilen, kurvigen Bahn viel gelobte Neuheit. „Die Bahn ist aber auch am schwierigsten, man braucht Gefühl beim Handhaben des Schlägers“, meint Fabian Lankau, Kerbbursch des Jahrgangs 1990.

Gespannt schaut er jetzt zu, wie ein Minigolfer sein Glück an der Bahn mit Windmühle versucht. Hier drehen sich die Flügel vorm Einschussloch und es braucht Präzision, um einen Treffer zu landen. Dirk Banse rechnet die Punkte der Spieler zusammen. „Das hier ist höhere Mathematik“, witzelt er.
Am Mittag liegt Günther Geiß vom Siegerjahrgang in der Einzelspielerwertung vorn – durchschnittlich hat er zwei Schläge pro Bahn gebraucht, später wird er von einem jüngeren Konkurrenten doch noch übertrumpft. „Spaß ist alles“, sagt er salopp.
Dass Frauen beim Turnier in der Minderheit sind, ist dem Konzept geschuldet, das pro Kerbburschen-Jahrgang nur ein Mädchen vorsieht. Rita Grohe amtierte im Jahrgang 58/59.
Noch heute sei man befreundet, erzählt sie. „Wer einmal zu den Kerbburschen und Kerbmädchen gehört, bleibt es ein Leben lang.“
Inzwischen geht’s an den Bahnen mit treffsicheren Schlägen weiter. „Männer sind erfolgreicher, weil sie auf Sieg spielen. Frauen spielen intuitiv“, meint Rita Grohe. Eine reine Frauenmannschaft indes stellen die Ehefrauen des 58/59-Jahrgangs, die sich redlich behaupten: eben lässt Birgit Wiedekind den Ball über zwei Schrägen in den Korb sausen. Jubel schallt über den Platz.